Informationen für Eltern
Ein klärendes Wort zu Beginn der Behandlung.....
Liebe Eltern,
wir stehen am Beginn einer langwierigen kieferorthopädischen Behandlung, die von Ihnen und Ihrem Kind ein großes Maß an Mitarbeit und Durchhaltevermögen erforderlich macht.
Wie Sie vielleicht schon erfahren haben, wird für Ihr Kind alles, was sich über einen längeren Zeitraum erstreckt, wie z.B. das Erlernen eines Instruments oder die Teilnahme bei einer Gruppe oder einem Verein, nach einer gewissen Zeit langweilig und das Interesse lässt nach. Ganz besonders gilt das für eine in diesem Alter unwichtige Angelegenheit wie das Regulieren der Zähne. Welches Kind trägt schon gerne eine Klammer! Das ist auch deswegen so, weil es während der Behandlung Zeiten geben wird, wo für Sie und Ihr Kind keine Behandlungserfolge sichtbar sind, z.B. wenn die hinteren Zähne korrigiert werden und vorne nichts passiert.
Wir müssen also damit rechnen, dass während dieser langen Zeit die Mitarbeit nachlässt. Meine und Ihre Aufgabe ist es dann, Ihr Kind weiter zu motivieren.
Es gibt Kinder, bei denen ein Behandlungserfolg eintritt, selbst wenn sie ihre Zahnspangen oder Gummis nur nachts tragen und es gibt andere, bei denen das eben nicht genügt. Knochendichte, Größe der Zahnwurzeln, Zahnbeweglichkeit und Wachstum sind vererbte Faktoren, die von mir nicht beeinflussbar sind und die eine unterschiedliche Reaktion auf die Behandlungsgeräte bewirken. Beim Einen geht es schneller, beim Anderen langsamer.
Wenn die Mitarbeit über einen längeren Zeitraum nachlässt, bin ich von Ihrer Krankenkasse gezwungen, sie zu benachrichtigen. Ich werde aber vorher mit Ihnen sprechen oder Sie schriftlich informieren. Falls das passieren sollte, seien Sie mir bitte nicht böse! Es liegt in Ihrem Interesse, im Interesse Ihres Kindes und in meinem Interesse, die Behandlung möglichst schnell zu einem vernünftigen Ergebnis zu führen.
Ähnliches gilt für die Mundhygiene: Ich weiß, dass insbesondere Kinder mit festsitzenden Klammern Probleme mit dem Zähneputzen haben, weil ein glatter Zahn wesentlich einfacher zu reinigen ist. Ungenügendes Zähneputzen kann bei festen Klammern zu bleibenden, nicht mehr korrigierbaren Zahnschäden führen. Sie selbst können ganz einfach kontrollieren, ob Ihr Kind richtig putzt:
Wenn das Zahnfleisch hellrosa und straff ist, ist alles in Ordnung. Ist es jedoch dunkelrot, geschwollen und blutet leicht beim Zähneputzen, dann putzt Ihr Kind zu wenig oder nicht richtig. Bitte unterstützen Sie mich dann, indem Sie das Putzen öfters kontrollieren. Es nützt weder Ihrem Kind noch uns, wenn nach der Behandlung alle Zähne zwar gerade stehen, aber kaputt sind.
Diese beiden Faktoren - schlechte Mitarbeit und ungenügendes Zähneputzen - sind fast immer die Ursachen für einen vorzeitigen Behandlungsabbruch. Ich weiß natürlich, dass Sie im Augenblick sagen: “Das kommt überhaupt nicht in Frage. Wenn die Behandlung begonnen wird, wird sie auch zu Ende geführt.” Vergessen Sie aber nicht, dass Ihr Kind während der Behandlung älter wird und Sie vielleicht nicht mehr den Einfluss ausüben können wie heute.
Falls es während der Behandlung Probleme geben sollte, sprechen Sie mit mir. Denken Sie bitte daran, dass Sie nicht die einzigen Eltern sind, bei denen es Schwierigkeiten mit der Mitarbeit oder mit der Mundhygiene gibt. Und denken Sie bitte auch daran, dass wir nur das Beste für Ihr Kind im Auge haben, d. h. in diesem Fall schöne, gerade Zähne und eine gute Funktion der Kiefer .
Ich hoffe natürlich, dass bei Ihrem Kind diese Schwierigkeiten nicht auftreten werden. Wenn es doch dazu kommt, lassen Sie uns die Probleme gemeinsam lösen.
Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit!